Cornern bedeutet in der Jugendsprache ein Treffen von Jugendlichen an öffentlichen Orten, insbesondere an Ecken oder Plätzen, um gemeinsam Zeit zu verbringen und soziale Interaktionen zu pflegen. Es handelt sich oft um eine Form des Herumlungerns, bei dem Alkohol konsumiert wird und eine entspannte Atmosphäre herrscht. In der Regel ist Cornern mit Musik verbunden, die durch Bluetooth-Lautsprecher oder Subwoofer abgespielt wird, was zur entspannten Stimmung beiträgt. Während dieser Trinkgelage wird nicht nur gefeiert, sondern auch der Austausch innerhalb der Gruppe gefördert. Der Trend des Cornerns hat sich in den letzten Jahren verstärkt und steht symbolisch für die gesellschaftliche Bedeutung von Treffen im Freien, wo Jugendliche ihre Freizeit aktiv gestalten und sich vernetzen können. In diesem Kontext beschreibt die Bedeutung des Cornerns nicht nur das physische Zusammentreffen, sondern auch die kulturellen und sozialen Aspekte, die damit einhergehen.
Ursprung und Entwicklung des Begriffs
Die Ursprünge des Begriffs ‚cornern‘ lassen sich bis in die 1980er-Jahre zurückverfolgen, als Jugendliche in urbanen Räumen, insbesondere in der Bronx, New York, begannen, sich an Straßenecken zu versammeln. Diese Praktik war nicht nur ein sozialer Treffpunkt, sondern auch ein Ausdruck von Identität und Zugehörigkeit innerhalb von Peergroups und Szenen wie den Breakdance-Crews. Die Ausdrücke und Verhaltensweisen, die in diesen Gemeinschaften entstanden, reflektierten eine neuartige Jugendkultur, die oft als krass oder cringe von der älteren Elterngeneration angesehen wurde. Mit der Zeit hat sich ‚cornern‘ als Teil der Jugendsprache entwickelt und umfasst heute verschiedene Facetten, die sich über Generationen hinweg verändert haben. Der Begriff ist ein Symbol für die Suche nach einem persönlichen Ausdruck und Gemeinschaftsgefühl, das Jugendliche auf der Straße und in ihrem urbanen Umfeld erleben. Seine Bedeutung hat sich gewandelt und bleibt eng mit den sozialen Dynamiken der jeweiligen Zeit verbunden.
Wie Jugendliche ‚Cornern‘ praktizieren
In urbanen Räumen, insbesondere an Straßenecken, praktizieren Jugendliche das sogenannte ‚cornern‘. Hierbei handelt es sich um informelle Zusammenkünfte, bei denen sich junge Menschen versammeln, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Oft sieht man sie an Kiosken, wo sie Getränke, häufig auch Alkohol, erwerben, um den Abend zu genießen. Das Beisammensein ist geprägt von einer entspannten Atmosphäre, in der Lärmpegel und Musik eine zentrale Rolle spielen. Solche Treffpunkte ziehen nicht nur Freunde an, sondern auch Breakdance-Crews, die ihre Kunst der Bewegung zur Schau stellen und die Stimmung auflockern. Doch das Cornern bringt auch Herausforderungen mit sich, insbesondere hinsichtlich der Anwohner, die sich durch den Lärm gestört fühlen könnten. Der Trend des Cornerns hat sich in den letzten Jahren intensiviert und spiegelt die Suche nach einem sozialen Raum wider, wo Jugendliche ihre Freizeit verbringen und sich austauschen können. Die Bedeutung von ‚cornern‘ in der Jugendsprache zeigt sich also nicht nur in den alltäglichen Aktivitäten der Jugendlichen, sondern auch in der Art und Weise, wie sie ihre Identität und Gemeinschaft in der Stadt leben.
Die kulturelle Bedeutung des Cornerns
Cornern ist mehr als nur ein Begriff in der Jugendsprache; es spiegelt die Lebenswelt und die Interessen vieler Jugendlicher wider. An Straßenecken treffen sich Freunde, um gemeinsam Zeit zu verbringen, oft mit Getränken in der Hand, was an den spanischen Botellón erinnert. Dieser Scheinanglizismus hat sich besonders im Hansaviertel in Münster etabliert, wo Jugendliche sich laut und ungeniert austauschen. Ausdrucksformen wie „goofy“, „smash“ und „cringe“ sind dabei ebenso präsent wie die Wahrnehmung des Moments – alles ist krass. Die Beliebtheit von Cornern zeigt sich nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch darin, dass es als eines der Jugendwörter des Jahres von Langenscheidt nominiert wurde. Cornern ist ein Ort des kulturellen Austauschs, eine Plattform für neue Trends und ein Raum, in dem jugendliche Identitäten gebildet werden. Jugendliche nutzen diese Gelegenheiten, um sich auszudrücken, Freundschaften zu pflegen und ihre eigene Kultur zu entwickeln. Diese Anlaufpunkte kreieren ein Gemeinschaftsgefühl, das für viele unverzichtbar ist.